Yoga-Stile

Es gibt viele verschiedene Yoga-Stile, die heutzutage unterrichtet und praktiziert werden.

Da kann es schon recht schwierig sein, den Überblick zu behalten.

Die meisten Yoga-Stile beinhalten jedoch die gleichen Schlüsselpositionen wie Asana, Pranayama und Meditation.

Was jedoch variiert ist die Abfolge und die Schnelligkeit beim Wechseln der Positionen sowie der Schwerpunkte.

Heute sind mehr als 90 verschiedene Arten von Yoga bekannt.

 

Grundsätzlich solltest Du die Yoga-Einheit nach deinen persönlichen Bedürfnissen aussuchen.

Es gibt Yogaarten, die für Entspannung und geistige Erholung sorgen, aber auch Yogaformen, mit denen Du deine körperliche Fitness verbessern kannst.

 

In dieser kleinen Übersicht zeige ich dir meine wichtigsten Yogarichtungen und deren Unterschiede auf.

Faszien-Yoga

 

Der Fokus beim Faszien-Yoga liegt auf dem Bindegewebe, den Gelenkkapseln und auch den Bändern. Jeder Muskel und jeder Nerv ist von Faszien umhüllt. Unser Körper besteht aus einem einzigartigen Fasziennetz, in dem alles miteinander verbunden ist und alles miteinander kommuniziert. Die Bindegewebsstrukturen durchdringen und umschließen die Muskeln, Blutgefäße, Knochen und betten die Organe ein. Faszien ziehen sich von der Oberfläche der Haut bis in die tiefen Zellen des Bindegewebes. Die Faszie hält uns im wahrsten Sinne des Wortes zusammen, ohne sie wäre Bewegung undenkbar! 

 

Von Natur aus sind Faszien ausgesprochen gut dehnbar! Doch durch unseren normalen Alterungsprozess, zu wenig Bewegung, Fehlhaltungen, ungesunde Ernährung, Entzündungen, Verletzungen und degenerative Krankheiten werden die Faszien erheblich beeinträchtigt. Das sonst so feine Gewebe kann verfilzen, verkleben, verhärten und büßt an wichtiger Geschmeidigkeit ein. Das kann verschiedene Auswirkungen haben - von Verspanntheit bis hin zu Schmerzen. 

Bei vielen Menschen befindet sich der fasziale Apparat in einem schlechten Zustand!

 

Beim Faszien-Yoga trainierst Du den ganzen Körper durch klassische Asanas, die faszial so abgewandelt werden, dass alle fünf Faszienleitbahnen deines Körpers angesprochen werden. Die Hauptelemente beim Faszien-Yoga sind das Schwingen, Federn und Dehnen.

Faszien-Yoga unterscheidet sich vom normalen Yoga dadurch, dass Übungen fließender durchgeführt werden.

Beim klassischen Hatha -Yoga bleiben wir häufig länger in einer Position, beim Faszien-Yoga sind wir mehr in Bewegung. Es ist zum einen sehr dynamisch und zum anderen bezieht es Übungen mit ein, bei denen Positionen sehr lange gehalten werden, um insbesondere die langen und tief liegenden Faszienbahnen und Verbindungen in deinem Körper anzusprechen.   

Durch die variantenreichen Bewegungsabfolgen die wir gezielt üben, werden die Faszienbahnen besser gedehnt, befeuchtet, Verklebungen lösen sich, was besonders förderlich für das Fasziennetz und dein eigenes Wohlbefinden ist. Zudem kommen Faszienbälle- und Dome zum Einsatz.

 

Faszien-Yoga ist optimal geeignet, um deine Elastizität und Geschmeidigkeit zu wahren bzw. wieder herzustellen.

Es fördert die Durchblutung, was den Transport von Nährstoffen zu den Organen erleichtert. Faszien-Yoga lindert Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie Verspannungen. Geschmeidige Faszien können die Leistungsfähigkeit der Muskeln steigern.

Wer regelmäßig Faszien-Yoga macht, strafft das Bindegewebe, erhält mehr Beweglichkeit, entschlackt, steigert das Wohlbefinden und verringert das Verletzungsrisiko. Faszien-Yoga wirkt präventiv und bringt dein gesamtes fasziales System wieder in Balance.

Wohlbefinden ist garantiert!

Vinyasa-Flow-Yoga

 

Beim Vinyasa-Flow-Yoga liegt der Ursprung im Ashtanga-Yoga. Vinyasa stellt die Kontrolle des Atems in den Mittelpunkt. Dabei liegt der Fokus auf präziser Ausrichtung der Körperpositionen. Wichtig ist, das die Bewegungen synchron mit der Atmung und im Flow durchgeführt werden. Die Körperbewegungen müssen daher der Atmung folgen und nicht umgekehrt. Ein kreativer, harmonischer, dynamischer und kraftvoller Bewegungsablauf entsteht.

 

Im Mittelpunkt des Vinyasa-Flow-Yogas stehen die Asanas, die Körperhaltungen. Mit diesem Yoga Stil ist es möglich, geistige und körperliche Blockaden zu lösen und die inneren Organe zu entgiften. Vinyasa-Yoga kann von jedermann praktiziert werden, da es für alle Körperhaltungen die Möglichkeit der komplexen oder einfachen Variante gibt.

Im Laufe des Übens werden die Bewegungsabläufe variationsreicher und fließender.   

Yin-Yoga

 

Yin Yoga ist, wie die meisten Yoga Richtungen eine Abwandlung des Hatha-Yogas.

Der Begriff Yin ist vom chinesischen Prinzip Yin und Yang abgeleitet. 

Yin Yoga ist ein ruhiger, meditativer Yoga Stil, mit lang gehaltenen Dehnungen von drei bis fünf Minuten, Fortgeschrittene auch länger. Dieser wird ohne den aktiven, kraftvollen Einsatz der Muskeln zumeist im Sitzen und Liegen praktiziert. 

Das lange Halten der Übungen gibt dem Körper genügend Zeit, Spannungen und Blockaden loszulassen.

Somit wirken die Übungen stressreduzierend und regenerierend. 

Dauerhaft angespannte Muskeln können sich entspannen und die Dehnung wirkt sich auf die tieferliegenden Gewebeschichten aus. Unser Binde-, Faszien- und Bändergewebe wird flexibilisiert und gestärkt, unsere Gelenke mobilisiert und unser Nervensystem wird stimuliert und beruhigt. 

 

Yin Yoga löst somit muskuläre und fasziale Verspannungen und in Verbindung mit der Atmung fördert es auch das geistige loslassen - wir kommen zur Ruhe.

Man kann durchaus sagen, Yin Yoga ist eine heilende Innenschau, kein Handeln sondern ein Geschehen lassen.

 

Bei diesem Yoga Stil kannst Du die Intensität der Asanas ganz nach deinem Tempo ausüben, des weiteren werden oftmals die Positionen mit Hilfe verschiedener Yoga-Hilfsmittel an den Körper angepasst. 

Yin Yoga ist eine perfekte Ergänzung zu den dynamischen und muskulären (Yang) Yoga Stilen, die die innere Hitze und die Dehnung unserer Muskeln betonen.

 

 

Vini-Yoga/Yogatherapie

 

Beim Vini Yoga handelt sich genau genommen um keinen eigenen Yoga Stil, sondern um eine besondere Art der Anwendung von Yoga, bei der die Übungen auf die Individualität des Einzelnen angepasst werden. 

Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seinen persönlichen Bedürfnissen, seiner momentanen Befindlichkeit, das Alter, Kultur und den gesundheitlichen Zustand.

So kann die Yoga-Praxis für den jeweiligen Menschen angemessen gestaltet werden. 

 

Beim Vini Yoga werden die Übungen angepasst an den Menschen und auf das, was er im Moment des Übens braucht.

Es geht nicht um die perfekte Ausrichtung der Asanas, es wird nach individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen geübt.

Dazu gibt es eine Vielfalt an Variationen der klassischen Körperhaltungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayamas).

Es gibt keine festgelegte Übungsreihe, kein Standardprogramm, sondern ein persönlich zugeschnittenes Konzept aus Übungen, die stetig weiterentwickelt und neu angepasst werden, selbst im Gruppenunterricht.

Der vielfältige Schatz an Yogaübungen kann so von jedem Menschen intensiv genutzt werden.

 

Dieser Yoga Stil ist geeignet wenn Du bei seelischen oder gesundheitlichen Problemen unterstützt werden möchtest. Dafür bedarf es einer Bereitschaft offen über die eigenen Lebensumstände und Emotionen zu sprechen, damit eine wirkungsvolle und nachhaltige Yogapraxis entwickelt werden kann. 

Vini Yoga ist achtsam, ganzheitlich und individuell, denn jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Rhythmus.